2007 - Geologischer Lehrpfad entsteht im Findlingspark
(Henzendorf/jp) Wer in den vergangenen Wochen wieder einmal den
Findlingspark Henzendorf besuchte, wird festge- stellt haben, dass
sich dort einiges veränderte. Während gegenwärtig Mitarbeiter
der GEM damit beschäftigt sind, das teilweise kniehohe Gras zu mähen,
um einen bessere Sicht auf die künstlerisch gestalteten Findlinge
zu ermöglichen, begannen Mitarbeiter der Naturparkverwaltung das
Projekt des geologischen Lehrpfades umzusetzen. |
Mit schwerer
Technik wurden in der vergangenen Woche die Findlinge aus dem
Tagebau Jänschwalde zum geologischen Lehrpfad angeordnet.
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"Bereits
im Oktober vorigen Jahres wurden die bis zu zwanzig Tonnen
schweren Steine aus dem Tagebau Jänschwalde hierher
gebracht", berichtet Matthias Schulze. Die Sparkasse Spree-
Neiße übernahm die Kosten für den Transport, der von der Firma
FSK aus Peitz sehr zu- verlässig bewerkstelligt wurde.
Naturparkleiter Dr. Michael Weidlich und ein Geologe des Tage-
baus suchten aus einer schier unendlichen Zahl von Findlingen fünfzig
Exemplare heraus, die einen guten Querschnitt durch die
Artenvielfalt der Geschiebe darstellen. Drei Transportfahrten
waren nötig, um die etwa 150 bis 170 Tonnen Gestein zum
Bestimmungsort zu bringen.
"Der geologische Lehrpfad ist ein Projekt des
Landschaftspflege- verbandes, das vom Naturpark fachlich und
konzeptionell unter- stützt wird", erläuterte Dr. Weidlich,
"wobei das Leitgeschiebe, |
so
der Fachausdruck für die Findlinge, von der LAUBAG kostenlos zur
Verfügung gestellt wurde." Durch das Eis der letzten
Kaltzeit wurden diese Leitgeschiebe, deren Herkunft durch minera-
logische Vergleiche genau bestimmt wer- den kann, bis in das
Territorium der heutigen Tagebaue transportiert.
So wie zum Beispiel der Kobbelner Stein, der ein Stück Bornholm
in unserer Region ist, hat jeder Findling seine eigene spannende
Geschichte zu erzählen, die nicht nur über seine Herkunft,
sondern auch über sein Alter und die Zusammensetzung berichtet.
Von Tiefengesteinen bis hin zu Sedimentiten umfasst die Palette
das ganze Spektrum des Aufgefundenen, das im künftigen Lehrpfad
präsentiert werden soll.
Doch bevor es soweit ist, wurden die Steine in den vergangenen
Tagen sortiert und mit Hilfe eine Radladers an ihren
Aufstellungsort gebracht. Nun werden sie unter Anwendung
verschiedener Methoden genau bestimmt und mit einer Tafel
versehen, auf der Besucher des Lehrpfades künftig genaue
Informationen bekommen. Darüber hinaus wird ein Faltblatt mit
Abbildungen der Findlinge und deren Beschreibung erstellt.
"Wenn alles fertig ist", so Dr. Weidlich, "werden
wir den geologischen Lehrpfad mit einem kleinen Fest einweihen und
hoffen, dass er sich nicht nur zu einem weiteren touristischen
Highlight entwickelt, sondern auch hinsichtlich seines
wissenschaftlichen Wertes genutzt wird." Er bedankt sich für
die Unterstützung der Realisierung des Projektes nicht nur bei
der LAUBAG, der Sparkasse Spree-Neiße und der Firma FSK, sondern
auch bei Vattenfall, der Sparkasse Oder-Spree und dem Kulturamt
des Landkreises Oder-Spree für die finanzielle Unterstützung
oder an- derweitige Förderung sowie bei der GEM für die
personelle Begleitung der Projektrealisierung. |
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